top of page

Die Naturschutzjugend in Rostock

  • Autorenbild: Losgelöst
    Losgelöst
  • 19. Juni 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Wo ökologische und soziale Nachhaltigkeit gelebt wird!


Innerstädtische Grünflächen werden immer knapper. Baulücken werden in Wohnraum umgewandelt, anstatt wertvolle Grünstrukturen herzustellen. Dieses Problem kennt man in Rostock sehr gut. Eine grüne Oase bilden die Grünanlagen am Pütter Weg, deren Existenz von einem Bauvorhaben bedroht sind. Hier liegen Flächen vom Kleingartenverein "Pütter Weg", vom Interkulturellen Garten (nachfolgend kurz IKG) und von der NAJU, der Jugendorganisation im Naturschutzbund (NABU).


Denn eigentlich ist von der Stadt geplant, an diese Stelle Wohnbauten und Bürogebäude zu bauen. Dafür müssten allerdings die gesamte Kleingartenanlage sowie der IKG und die Fläche von der NAJU weichen. Doch dagegen wehren sich sowohl die Vereinsmitglieder als auch diese der beiden gemeinnützigen Gartenflächen.


Alle Fläche haben eine Gemeinsamkeit: sie sind viel mehr als Gärten. Diese Flächen bieten einen Zufluchtsort mitten in der Stadt. Sie sind Anlaufstellen für Menschen mit fehlenden, sozialen Kontakten. Sie helfen gegen Vereinsamung.


Wir haben die Wiesenfläche der NAJU besucht und mit Arvid über die Potenziale und Herausforderungen des Projektes gesprochen. Die Ergebnisse haben wir euch hier zusammengefasst:



Was hat es mit dem Garten der NAJU auf sich?

Die NAJU verbindet junge Menschen im Alter bis 27 Jahren, die sich für gemeinsame Naturerlebnisse und den aktiven Einsatz für Natur & Umwelt interessieren. Gemeinsam werden intakte Grünflächen erhalten, so z.B. die benachbarte Wiesenfläche des IKG-Geländes. Hier summt und brummt es. Die Gräser stehen kniehoch, was aber so gewollt ist.


Denn diese ungemähte Fläche soll Lebensraum für Insekten, Reptilien und Vögel sein. Das Konzept fruchtet. Immer wieder fliegen die Vögel über die Wiese, der Turmfalke wartet auf seine nächste Beute, der Hausrotschwanz versucht sein Glück direkt zwischen den Gräsern. Die Bienen und Hummel schwirren von einer Blüte zur nächsten, die Grillen zirpen. Das alles mitten in der Stadt Rostock.

Während der Tierbeobachtungen kann auf einer kleinen Fläche gegärtnert werden. Gärtnern mit einem wissenschaftlichen Feeling - denn hier kommen Garten- und Tierliebhaber auf ihre Kosten.



Was macht das Projekt nachhaltig?

Die Wiese wird nicht gemäht, was in der heutigen Zeit bei innerstädtischen Grünflächen eine Seltenheit ist. Das kniehohe Grad ist ein Paradies für Tier- und Pflanzenarten, die in der übrigen Stadt kaum noch Rückzugsorte finden. Auch für uns Menschen ist diese Fläche etwas fürs Auge, denn lange muss man nicht warten, um etwas Lebendiges zu entdecken.


Gleichzeitig ist das Projekt etwas für den Gaumen, denn es wird Gemüse ohne Chemie-Einsatz angebaut. Die Ernte wird geteilt.

Mit dem Projekt kann eine naturnahe Wiesenfläche mitten im Zentrum von Rostock erhalten werden.



Fotos: Inmitten der Wiesenfläche wir gegärtnert. Arvid von der NAJU zeigt uns hier die gepflanzten Kartoffeln.



Was macht das Projekt so besonders?

Die Idee ist, vor allem junge Menschen für den Erhalt der Natur zu motivieren. Die Wiesenfläche mit Garten ist eine grüne Oase mitten im Stadtzentrum, in der sich auch Tiere wohlfühlen. Jugendlichen wird hier die Natur näher gebracht. Neben Obst- und Gemüseanbau können sie Vögel, Rehe, Insekten und Reptilien beobachten und entdecken, wie man einen innerstädtischen Garten bewirtschaftet und so ein Stück Grün am Leben erhält.




Welche Herausforderungen gibt es?

Die NaJu steht vor der Herausforderung, ausreichend Mitglieder zu finden, die den Garten bewirtschaften können. Aktuell arbeiten 5 Mitglieder im Garten. Da ist noch viel Platz nach oben!

Foto: Arvid führt uns über das Gelände der NAJU und gibt uns zahlreiche Informationen über innerstädtische Grünflächen. Danke für den tollen Rundgang!

Welche Wünsche haben die Gartenflächen?

Durch das geplante Bauvorhaben ist unsicher, ob die Flächen auf dem Standort bleiben dürfen. Wird der Bebauungsplan durchgesetzt, müssen die Flächen aufgegeben werden. Alles bereits Gebaute müsste abgerissen werden und an anderer Stelle neu gebaut werden. Wie ein solcher Umzug aussehen soll, weiß niemand.


Die Mitglieder wünschen sich also eine gesicherte Zukunft mit einem gesicherten Standort, um weiter an ihrem Traum von einem ökologischen, sozialen und kulturellen Austausch an einem nachhaltigen Zufluchtsort mitten in der Stadt festhalten zu können.

Foto: Recycling ist hier hoch im Kurs! Dieses alte Boote dient hervorragend als Hochbeet.

Kann man sich das Ganze mal anschauen?

Und ob! Für alle Interessierten gibt es jeden die Möglichkeit, bei den organisierten Treffen vorbeizuschauen - einfach hingehen und selbst ein Bild machen, oder auch direkt mit loslegen. Alle Infos findet ihr hier:




留言


bottom of page