Barbados - Spezial - Unsere Zusammenfassung
- Losgelöst
- 29. Feb. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Juni 2020
Was haben wir über die Insel gelernt?
Sprache Barbados ist die östlichste der karibischen Inseln und ist ein eigenständiger Mitgliedstaat des Commonwealth of Nations, weshalb die Amtssprache Englisch ist. Es gibt jedoch zusätzlich den sogenannten „Bajan Slang“, eine Mischform aus Englisch und Wörtern aus der afrikanischen Kultur. Da dieser Dialekt unter den Einheimischen sehr stark ausgeprägt ist, fiel es uns zu Beginn ziemlich schwer, die Einheimischen zu verstehen.
Geschichtliches Die Briten besiedelten die Insel in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Ein Großteil des einst vorhandenen Regenwaldes wurde für den Bau von Plantagen gerodet, um Zucker und Melasse herzustellen. Vor allem für ein Erzeugnis ist die Insel heute bekannt: Barbados-Rum. Für den Bau und Erhalt der Plantagen wurden rund 200 Jahre lang Sklaven eingesetzt.
Ca. 90 % der heutigen Einwohner sind Nachkommen afrikanischer Sklaven. Debbie geht am 25.12. um 5 Uhr morgens in die Kirche. Sie erklärt uns, dass dies eine erhaltene Tradition aus der Zeit der Sklaverei ist. Früher war es den Sklaven nicht erlaubt, zur gleichen Zeit wie die „weißen“ Menschen in die Kirche zu gehen. Während diese gegen 7 Uhr in die Kirche gingen, war es den Sklaven also nur erlaubt, früher in der Kirche zu sein. Daran wollen die Einwohner heute noch erinnern, weshalb der Gottesdienst schon 5 Uhr morgens für alle Menschen stattfindet, unabhängig der Hautfarbe.
Allgemeines Auf knapp 450 km² leben knapp 300.000 Einwohner, ein Drittel davon allein in der Hauptstadt Brigdetown, in der wir uns die meiste Zeit aufhalten. Britisches Flair versprühen die Gebäude aus Kolonialzeiten, die Brigetown zum UNESCO-Weltkulturerbe auszeichnen.
Die Währung ist der Barbados-Dollar und steht während unserer Reisezeit dort (12/19) ungefähr im Verhältnis 2:1 zum Euro.
Seit den 90er Jahren bildet der Tourismus den Hauptwirtschaftszweig. Die Insel besteht aus Kalk- und Sandsteinbänken mit ausgeprägten Korallenschichten. Mit über 100 km Küstenlänge bietet die Insel unzählige Sonnenstrände mit azurblauem Wasser und feinem, weißen Sand, der sich wie feines Mehl auf der Haut anfühlt. Dies bietet unzählige Möglichkeiten für den Tourismus: Schnorchel- und Tauchtouren zu alten Schiffswrack werden täglich angeboten. Wir beobachten, wie die Boote im 3 Stundentakt immer wieder neue Touristengruppen einsammeln bzw. abliefern.
Unser Highlight?
Busfahrten unter den Einheimischen! Für gerade mal 3,50 BBD (ca. 1,75 Euro) pro Fahrt.
Was hat uns überrascht?
Es gibt keinen Fährenverkehr auf der Insel. Die einzigen Möglichkeiten, um die Insel zu bereisen bzw. zu verlassen, sind: Flugzeug, Kreuzfahrtschiff und Segelschiff.
Die Touristenmengen der Kreuzfahrtschiffe sind enorm und sorgen täglich einige Stunden lang für Ausnahmezustand im Zentrum von Bridgetown. Vor allem in der Mittagszeit sieht man die großen Menschenmassen vom Hafen zum Zentrum laufen, um im Voraus gebuchte Touren zu unternehmen oder sich anderweitig für einige Stunden die Insel anzuschauen. Nachmittags bestimmen dann wieder Einheimische, Hotelgäste und Segler das Stadtbild, nachdem die Kreuzfahrt-Touristen zu den Schiffen zurück gekehrt sind. Andere Backpacker haben wir in unserer Zeit nicht getroffen, dafür haben wir mit unseren großen Rucksäcken ordentlich Aufsehen erregt und wurden oft angesprochen.
Was haben wir Lokales gegessen/ getrunken?
Banks Bier Barbados Rum
Bajan Beef Stew (eine Art Eintopf mit Rindfleisch, Karotten, Süßkartoffeln und viiielen Gewürzen) Peas n’rice (Reis mit Erbsen, als Beilage)
Schokoladeneis aus der Schokoladenfabrik Agapey (Warum Schokolade und -eis auf einer karibischen Insel? "Gab's hier noch nicht, aber jeder mag Schokolade. Also habe ich begonnen, eine eigene kleine Fabrik aufzubauen und es selbst herzustellen!" verriet uns der Inhaber.)
Wie viel Geld haben wir ausgegeben?
7 Tage Barbados: Ca. 750 Euro, inkl. Unterkünfte für 5 Nächte, Lebensmittel, Taxi- und Busfahrten und Freizeitausgaben. Puh!
Hallo lieber Jürg und danke für deine Anregungen! :) Wir befinden uns in einem Lernprozess, der erst begonnen hat und noch lange nicht abgeschlossen ist. Du hast uns mit deiner Sicht auf die Dinge sehr zum Nach- und Umdenken angeregt. Wir sind dabei, alte Denkmuster aufzulösen, aber das braucht Zeit. Wir haben in diesem Blog-Beitrag bewusst so geschrieben, wie wir zu der Zeit auf Barbados über das Thema Reisekosten und Geld dachten. Das hat sich mittlerweile geändert, aber wir wollen so schreiben, wie es war. Zu der Zeit hast du den Stein erst ins Rollen gebracht. Heute ist da schon mehr in Bewegung, das wirst du bestimmt in den kommenden Beiträgen lesen. ;) Wir haben uns entschieden, die Sache mit dem Gel…
etwas verwundert bin ich schon... ehemalige Sklaveninsel, jetzt comonwelth eingebunden mit einem festen Wechselkurs zum US-Dollar 1:2 ca 750€ /7 Tage 2 Personen sind 35.- €/Tag + Person Woher kommt dann die Verwunderung über diese doch recht moderaten Kosten? ...aus dem Rest der kolonialen Überheblichkeit der in uns 1.Weltlern immer noch steckt? ...wären die Barbadonier nur halb so drauf wie unsere Vorvorfahren, die Schöpfer "unseres" weltwirtschaftlichen "Vorsprungs", so würden sie uns nicht freundlich unterstützen auf unseren Reisen, sondern schlicht bis auf das letzte Hemd ausziehen und sie wären dabei immer noch wesentlich menschlicher als unsere Vorvorväter... Wieviele Barbadonianer haben die Möglichkeit sich die Freiheit zu reisen raus zu nehmen und zu reisen wie ihr beide das tut und sich dann noch zu "beklagen" das dies nicht…