Atlantik - Spezial Teil 1 - Dinge, die vor einer Überquerung gesagt und nicht gesagt werden
- Losgelöst
- 17. Jan. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Feb. 2020

6 Dinge, die dir vor der Atlantiküberquerung gesagt werden
Mach dich darauf gefasst, dass du Seekrank wirst. Deck dich mit verschiedenen Mitteln gegen Seekrankheit ein (Tabletten, Pflaster, Ingwer).
Gekotzt wird immer auf der Leeseite (Windabgewandte Seite). Sonst wird’s eklig. 😉
Nimm dir genug zum Zeitvertreib mit, denn du hast viel Zeit auf See.
Iss so viel wie du kannst, auch wenn du kotzen musst, vor allem dann musst du weiter essen.
Such dir deine Mitsegler mit Bedacht aus, denn ihr werdet sehr viel Zeit auf engem Raum miteinander verbringen.
Es ist eine der einfachsten Segelrouten der Welt, daher auch Barfuß-Route genannt (du kannst in Flip-Flops segeln).
6 Dinge, die dir vor der Reise NICHT gesagt werden
Eine Atlantiküberquerung ist eine Charakterprobe, ein Selbsterkennungs-Seminar für dich.
Alles raus lassen hilft dir mehr als es drinnen zu behalten. Das gilt natürlich für alle Crewmitglieder, mach dich also drauf gefasst, dass du auch mal was abbekommst, vielleicht sogar den Mageninhalt der anderen. 😉
Dass du nachts von fliegenden Fischen angesprungen wirst, kommt regelmäßig vor.
Mach dich darauf gefasst, dass du einige blaue Flecken mitnehmen wirst. Du kannst dich bei Wellengang nicht immer rechtzeitig festhalten.
Hygiene bekommt auf See eine andere Bedeutung. Sei es, dass du Wäsche mehrere Tage trägst, nicht jeden Morgen duschst oder auch mal das Zähneputzen ausfallen lässt. Natürlich alles nach individuellem Geschmack.
Die Überfahrt kann für dich zu einem kulinarischen Erlebnis werden (wenn du wie wir Glück hast und ein so toller Koch an Board ist). Z.B. Currys, Obstsalate, Schweizer Kartoffelrösti uvm. (Danke Jürg!)
6 Dinge, die wir bei der Überquerung gelernt haben
Du kannst die See nicht kontrollieren. Indem du die Kontrolle loslässt und im Vertrauen bist, dass alles gut wird, machst du große Fortschritte.
Es ist nicht schlimm, krank zu sein. Anzuerkennen, dass du nicht so leistungsfähig bist und nicht helfen kannst, steht nicht für Schwäche, sondern für Stärke.
Sei achtsam und höre auf dein Bauchgefühl. Es sagt dir, wann und wie viel du tatsächlich zu welcher Zeit wovon essen solltest.
„Mitleid“ und „Mitgefühl“ sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Nur im Mitgefühl liebst du und gibt’s dem anderen die Möglichkeit, sich selber zu heilen.
Du kannst niemandem sein Leid nehmen. Du kannst ihn unterstützen, sich selber zu heilen, denn dadurch wächst die Person.
Dein Leid auf See spiegelt dein Inneres wider.
Danke, lieber Jürg, für deinen wundervollen Kommentar. Wir denken, dass man das auf viele Situationen im Leben übertragen kann. Nicht nur auf die See. Was können uns bestimmte Erfahrungen/Situationen beibringen? Wie gehen wir damit und mit uns selbst dabei um? In jeder Erfahrung liegt eine liebevolle Chance zu lernen.
Die See ist dein Spiegel, bloss hat sie kein Problem mit Bewegung, mit Veränderung, mit dem So-Sein-wie-Sie-Ist. ...und, sie ist gleichmütig, bleibt da, geht nicht weg, kennt keine Hintertürchen und B-Pläne... Sie er-trägt dich so wie du bist... ...und Du? Wie geht es dir mit Ihr... Wie geht es dir mit dir bei mit und auf ihr? Danke, Danke, Danke, dass du mich lehrst bei mir und mit mir (zu) SEIN, mich zu öffnen auf allen Ebenen... ...und dann liebe Seele, werde weit... Jürg